San Pedro de Macoris in der Dominikanischen Republik
Willkommen in San Pedro de Macoris, der Heimat von Samy Sosa.
Diese Stadt wurde im frühen 19. Jahrhundert von deutschen,
arabischen, spanischen, französischen und italienischen
Einwanderern zusammen mit einheimischen Bewohnern der Gemeinde
gegründet und am 23. Juni 1882 zur Provinzhauptstadt erhoben.
Als vor einigen Jahrzehnten der Zucker auf dem Vorzugsmarkt der
Vereinigten Staaten zum unglaublichen Preis von zweiundzwanzig
Centavos das Pfund verkauft wurde, kam es in dem "Sultanat des
Ostens', wie die Stadt auch genannt wird, zu einem
wirtschaftlichen Aufschwung, der als "der Tanz der Millionen"
bekannt geworden ist. Die umgebenden Zuckerfabriken machten aus
San Pedro de Macoris eine blühende und herrschaftliche Stadt
voller kleiner Paläste und prächtiger Herrensitze, die von der
kulturellen Bildung der ersten Einwanderer und ihrer Erbauer
zeugen. Gemeinsam schufen sie eine schöne Stadt, in der
neoklassischer und viktorianischer Stil mit einheimischer
Architektur verbunden wurde, geschaffen von qualifizierten
Arbeitern, welche, angezogen vom Wohlstand durch die
Zuckerfabriken, von den britischen Inseln kamen.
Diese einfachen Arbeiter von den Inseln "Über und Unter dem
Winde", die auch "Cocolos" genannt wurden, brachten nicht nur
architektonische Stilrichtungen mit, die man bei einem Gang
durch die Stadt leicht erkennen kann, sondern auch - vielleicht
als einzige Gepäckstücke - ihre Bibel und die primitiven
Instrumente, mit denen sie die anziehenden Klänge des Cainanes
erzeugen.
Von ihnen stammt der Momise-Tanz, im Volk als Guloyas bekannt,
ein Name, mit dem auch die Tänzer bezeichnet werden. Den
Ursprung findet man im altenglischen "Mummers"-Drama, das mit
einigen Abwandlungen und drei sehr unterschiedlichen
Musikvariationen erhalten geblieben ist: "La Danza salvaje"
(Wilder Tanz), mit dem sie durch die Straßen ziehen, "La Danza
del Padre invierno" (Tanz des Vaters Winter), der bei besonderen
Anlässen getanzt wird, besonders beim Kampf des Heiligen Georgs
mit dem Drachen, und "La Danza de El Codril" ("Codril"Tanz), bei
dem eine Gruppe von Armin-Arm-Tanzenden in zwei Reihen
aufgeteilt ist.
Wie ihre Vorfahren im afrikanischen Dschungel, die ihre Götter
in rituellen Zeremonien verehrten, wenn die Sonne sank, so
ergeben sich auch die Guloyas nach der harten Arbeit des Tages
mit Eifer dem Einfluss ihres erotischen und verführerischen
Tanzes.
Bei den Festlichkeiten zu Ehren des Schutzpatrons und beim
Karneval ziehen die Guloyas in ihren Kostümen mit dem Aufputz,
der aus kleinen Spiegeln und bunten Perlen in allen Größen
besteht, durch die Straßen.
Gegenüber des Macoris- oder Higuamo Flusses liegt die Kirche von
San Pedro Apostol (Apostel St. Peter) im neoklassizistischen
Stil, deren Turm - das Symbol der Stadt, das diese auf allen
Fotos und Ansichtskarten identifiziert - von jedem Platz des
Ortes aus zu sehen ist und dem Besucher als Orientierungspunkt
dient. Hier gibt es mehrere Busstationen mit festgelegten Routen
von und nach Santo Domingo, La Romana und anderen östlichen
Provinzen.